„Safer use“ gesichert: Wir übernehmen Befüllung der Spritzenautomaten

Noch im November vergangenen Jahres berichtet der WDR über die „schwere Entscheidung“ der Aidshilfe Oberhausen, die beiden Spritzenautomaten am Berliner Platz in der Stadtmitte und am Bunkerparkplatz in Sterkrade aufgrund von Geld- und Personalmangel aufgeben zu müssen. Die Folge: Drogenabhängige Menschen hätten nicht länger Zugriff auf sterile Spritz- und Rauchutensilien sowie Pflegeutensilien und Kondome. Damit würde ein wichtiger „Bestandteil im Kampf gegen die Verbreitung von HIV oder Hepatitis“ wegfallen, so der WDR.

Hätte sich bis Ende 2023 niemand gefunden, der die Spritzenautomaten in Zukunft betreibt, wären sie kurz danach abgebaut worden. Vor wenigen Wochen dann die gute Nachricht: Nachdem wir mit der Stadt Oberhausen schon länger im Gespräch waren, konnten wir gemeinsam eine Einigung erzielen, sodass der Betrieb weiterhin gesichert ist.

„Wir haben die Spritzenautomaten erstmals Ende März befüllt“, sagt Daniel Frömmel, Sozialarbeiter in unserer Wohnungslosenhilfe. „Geplant ist, dass wir die Automaten einmal in der Woche im Rahmen unserer Aufsuchenden Arbeit kontrollieren und bei Bedarf auffüllen“, ergänzt seine Kollegin Hannah van Beek. Betroffene können sich an beiden Standorten rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche mit Spritzen in drei Kanüle-Größen, Smoke-it- und Sniff-Sets sowie Pflegesets versorgen – und das anonym und für wenig Geld. Ebenso können sie dort benutztes Material sicher entsorgen.

Unser Geschäftsführer Frank Domeyer ist erleichtert, dieses Angebot für drogenabhängige Menschen in Oberhausen fortführen zu können: „Wir sichern mit unserer Aufsuchenden Sozialarbeit die Fortführung dieser Arbeit und damit die Reduzierung der Infektionsgefahr für die betroffenen Menschen in unserer Stadt.“ Zusätzlich zu unserem Angebot werden während der Einsätze unseres Beratungsmobils SA+M und in der Geschäftsstelle der Aidshilfe Oberhausen Spritzen- und Pflegeutensilien vorgehalten, die ebenfalls an Betroffene ausgegeben werden können.

Im Jahr 2020 gab es in Deutschland insgesamt rund 170 Spritzenautomaten, davon allein etwa 110 in Nordrhein-Westfalen. Damit gilt das Projekt als eines der erfolgreichsten seiner Art. „Die Automaten sind eine wichtige Möglichkeit drogenabhängiger Menschen, für ihre eigene Gesundheit Verantwortung zu übernehmen. Erfreulicherweise konnte der Anteil an HIV-Neuinfektionen durch intravenösen Drogenkonsum kontinuierlich gesenkt werden“, wird Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, von der Aidshilfe NRW zitiert. Weitere Informationen sind in der Broschüre zum 30-jährigen Bestehen des Spritzenautomatenprojekts sowie unter saferuse-nrw.de zu finden.

Weitere Neuigkeiten

dwo und Stadt bieten gemeinsame Mediensprechstunde

Das Nutzen von Apps wie Snapchat, TikTok und WhatsApp gehört ebenso zum Alltag vieler Kinder und Jugendlicher wie die Begriffe Cybermobbing, Cybergrooming, Internetsucht und Sexting. Gleiches gilt für die Diskussionen, die Familien immer wieder führen, wenn es um die...

SHG im PGZ beteiligt sich an Oberhausener Gesundheitstag

Die Selbsthilfegruppen, die sich freitags in unserem PGZ treffen, beteiligen sich am morgigen Gesundheitstag im BERO Zentrum in Oberhausen.

Treffpunkt für Wohnungslose erstrahlt in neuem Glanz

Es ist vollbracht: Das Wohnzimmer für die, die keines haben, unser Treffpunkt für Wohnungslose, ist in den vergangenen drei Wochen gründlich renoviert worden.

Familienhilfe informiert über rechtliche Betreuungen und eigene Vorsorge

Das Team der Evangelischen Familienhilfe Oberhausen, unserem Betreuungsverein, weist noch einmal gesondert auf drei Veranstaltungen hin.

Aktionswoche Schuldnerberatung: dwo fordert finanzielle Allgemeinbildung – Tag der offenen Tür am 12. Juni

Finanzielle Allgemeinbildung von klein auf fordert Jeanine Hougardy, Teamleiterin unserer Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung. „In einer auf Konsum ausgerichteten Welt muss der Umgang mit Geld, Handy und Internet gelernt werden.“ So könne unter anderem dem Verschuldungsrisiko, das von „Buy Now, Pay Later“-Angeboten ausgehe, begegnet werden.

Wahlaufruf zur Europawahl am 9. Juni 2024

Wir gehen am kommenden Sonntag, 9. Juni 2024, zur Wahl des Europäischen Parlaments, weil wir Demokratie, Gleichberechtigung und ein friedliches Zusammenleben wollen! Wir rufen insbesondere EU-Bürgerinnen und -Bürger sowie Eingebürgerte ab 16 Jahren auf, ihre Stimme abzugeben.

Lauf, dwo, lauf! – erneute Teilnahme am VIACTIV Firmenlauf

Für knapp 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird es am heutigen Donnerstag, 6. Juni, ernst: Zum dritten Mal in Folge nehmen wir am VIACTIV Firmenlauf 2024 Oberhausen teil.

Gehen bald die Lichter aus? Aktionswoche der Freien Wohlfahrtspflege in NRW

Unter dem Motto „Black Week – Gehen hier bald die Lichter aus? Gegen den Ausverkauf der sozialen Landschaft in NRW!“ führt die Freie Wohlfahrtspflege NRW die Sozialkampagne „NRW bleib sozial!“ aus dem vergangenen Jahr weiter.

Gemeinsame Mediensprechstunde am bundesweiten Digitaltag

Gemeinsam mit der Stadtbibliothek der Stadt Oberhausen laden wir am bundesweiten Digitaltag zu einer Mediensprechstunde ein.

Anhörung im Landtag: Geschäftsführer fordert Dynamisierung der Vergütungen rechtlicher Betreuungen

Gemeinsam mit dem Fachbereichsleiter unseres Betreuungsvereins, der Evangelischen Familienhilfe Oberhausen, war unser Geschäftsführer Frank Domeyer der Einladung des Rechtsausschusses gefolgt, im Landtag Düsseldorf eine Stellungnahme zur auskömmlichen Vergütung...

Weitere Informationen hier

Besuchen Sie uns auch in diesen Netzwerken und bleiben Sie gut informiert.