Gerade in der Anfangszeit der Corona-Pandemie wurde den Kindern und Jugendlichen viel abverlangt: Kindergärten und Schulen waren geschlossen, Aktivitäten außerhalb – zum Beispiel im Verein – waren untersagt. Selbst ein Besuch auf dem Spielplatz war wochenlang verboten.
„Während der COVID-19-Pandemie wurde nicht hinreichend gewürdigt, welchen psychischen Belastungen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene durch die Pandemie selbst sowie durch die zu ihrer Bekämpfung ergriffenen Maßnahmen ausgesetzt waren“, sagt Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrates. Die Folgen der massiven Einschränkung der Lebensentfaltung sind ein Anstieg psychischer Erkrankungen, vermehrt Essstörungen oder ein gestiegener Medienkonsum. Darum fordert der Ethikrat, „die Versorgungssituation junger Menschen, die in Krisensituationen psychische Probleme entwickeln, schnell und nachhaltig zu verbessern.“ Die entsprechende ad-hoc-Empfehlung „Pandemie und psychische Gesundheit. Aufmerksamkeit, Beistand und Unterstützung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in und nach gesellschaftlichen Krisen“ wurde am heutigen Montag, 28. November 2022, im Rahmen einer Bundespressekonferenz in Berlin ausgesprochen.
Mit Blick auch auf die aktuelle Energiekrise und die Klimakrise sei es umso wichtiger, dass Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene nicht länger die Last der Krisenbewältigung tragen würden, sondern mit aller Kraft geschützt würden. „Sie dürfen in gesellschaftlichen Krisen nicht alleingelassen werden“, betont Buyx nachdrücklich.