Zeitgleich mit der Pressekonferenz der Diakonie Deutschland am Rande der Synode der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) in Magdeburg startete die Kampagne „#ausliebe“ anlässlich des 175-jährigen Bestehens des Dachverbandes der Diakonie in Deutschland im kommenden Jahr.
Angelehnt an die Kampagne „Unterhört“ aus dem Jahr 2018 soll auch #ausliebe zu einem offenen Diskurs anregen: Wie kann die Diakonie dafür sorgen, dass unsere Welt lebensfreundlich wird und bleibt? Mit welchen Partnern – auch außerhalb der Kirche – schließt sich die Diakonie zusammen? Welche internen Änderungen sind nötig, um Menschen in krisenbehafteten Situationen und mit unterschiedlichen Zielen weiterhin multiprofessionell und somit bestmöglich zu unterstützen?
„Netzwerk der christlichen Liebestätigkeit heute wichtiger denn je“
Durch den Krieg in der Ukraine und seine Folgen (Energiekrise, Inflation), die fortschreitende Digitalisierung und den Klimawandel sind die Menschen in diesen Zeiten gleich mehrfach belastet. Der Diakonie Deutschland gehe es in der Kampagne vor allem um den Umgang mit der sich „rasch verändernden Gegenwart und der offenen Zukunft“, sagt Präsident Ulrich Lilie. „Ein Netzwerk der christlichen Liebestätigkeit ist heute wichtiger denn je.“ Er freue sich ganz besonders auf die Kampagne, die ihren Höhepunkt im September 2023 in einer Festveranstaltung im Berliner Museum für Kommunikation findet.
Für die Berliner Agentur Glow war die Kampagne „keine leichte Aufgabe. Wie soll man 175 Jahre auf ein Plakat kriegen?“, stellte sich dem Geschäftsführer Sebastian Wilke und seinem Team die Frage. „Uns war es wichtig, den Kern der Marke in den Vordergrund zu stellen, darum war unser Schwerpunkt die Nächstenliebe. Daraus entstand das Hashtag #ausliebe.“ Zu finden unter anderem auf der Website, in den sozialen Netzwerken, im Kampagnenvideo und auf Werbemitteln sowie deutschlandweit auf zahlreichen Plakatmotiven.
Auch wir möchten uns der Kampagne anschließen und das Jubiläum der Diakonie Deutschland feiern. Gerne halten wir Sie auf dem Laufenden und informieren Sie rechtzeitig über unsere geplanten Aktivitäten.
Zum Hintergrund: Brandrede von Wichern legte Grundstein für Gründung der Diakonie
Am 22. September 1848 hielt Johann Hinrich Wichern auf dem Evangelischen Kirchentag in Wittenberg eine Brandrede, die nicht nur in die Geschichte eingehen sollte, sondern auch den Grundstein legte für die Gründung der Diakonie. In „unruhigen Zeiten, (…) in denen eine soziale Katastrophe droht“, warf der Lehrer und Theologe der „dort versammelten Geistlichkeit kollektives Versagen an der verarmten Bevölkerung“ vor, heißt es in einem historischen Abriss der Diakonie Deutschland. Wichern forderte, dass sich die „Nächstenliebe vernetzen müsste, um wirksam zu werden“ und dass es Aufgabe der Kirche gewesen wäre, „der rettenden Liebe ein organisatorisches Dach zu geben“. Daraus entstand die „Innere Mission“: die Geburtsstunde der Diakonie, heute einer der größten professionell aufgestellten Sozialverbände Deutschlands.
Darüber hinaus ist die Diakonie Deutschland einer der größten Dienstgeber: Sie zählt rund 600.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zudem über 700.000 Ehrenamtliche. Gemeinsam betreuen sie etwa zehn Millionen Menschen.